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Beach Cleaner: Warum wir Ozean­botschafter*innen brauchen

Früher sind wir in den Süden gefahren oder geflogen, um uns dort an paradiesischen Stränden in der Sonne zu räkeln. Inzwischen dürfte jedoch niemanden entgangen sein, dass so ziemlich jeder Strand dieser Welt von Plastikmüll betroffen oder gar übersät ist. Diese Erfahrung hat auch Anne Mäusbacher gemacht und 2015 die Non-Profit-Initiative „Beach Cleaner“ gegründet. Sie macht sich dafür stark, unseren Planeten und die Weltmeere vor weiterem Müll zu schützen.

Von Lesley Sevriens

Jede Minute gelangt eine LKW-Ladung voller Plastik in den Ozean

Rund 80 Prozent des Plastiks in den Ozeanen kommen vom Inland. Und jede Minute gelangt eine LKW-Ladung voller Plastik in den Ozean. Müll, den wir verursacht haben und der von den Meeren auch an die Strände gespült wird. Wie heißt es doch? ‚What goes around comes around.’ Nach einer vom „5 Gyres Institut“ veröffentlichten Studie* schwimmen derzeit 5.25 Trillionen (!) Plastikteile in den Meeren – und es werden täglich mehr.

Was vielen Menschen nicht bewusst ist: Jeder zweite Atemzug enthält Sauerstoff aus dem Meer. Indem wir die Weltmeere verschmutzen und in schwimmende Müllhalden verwandeln, schnüren wir uns langfristig die Luft zum Atmen ab. Denn wie immer in der Evolution ist alles mit allem verwoben. Unser maßloses Wirtschaften und unser rücksichtloser Konsum bleiben nicht ungestraft. Sie haben ihren Preis, den letztendlich wir alle bezahlen.

Aus diesem Grund möchte Beach Cleaner Menschen zu einer ganzheitlichen Nachhaltigkeits-Kultur verhelfen und Alternativen zu Plastik- und besonders müllintensiven Verpackungen aufzeigen. Die Initiative berät Unternehmen, etwa Restaurant und Hotels, ebenso Schulen, Kommunen und Vereine. Ziel ist ein achtsamer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen und verantwortungsvolles Handeln.

Beach Cleaner möchte Menschen in „Ozeanbotschafter“ verwandeln

Gerade die nachfolgenden Generationen werden von der Vermüllung unserer Meere besonders stark betroffen sein. Deshalb möchte Anne Mäusbacher mit ihrem 2019 erschienenen Buch „Kids for the Ocean“ gezielt auch jüngere Generationen für das wichtige Thema Meeresschutz sensibilisieren und darüber aufklären, warum es so wichtig ist, unsere Weltmeere zu schützen. Das Aufklärungsprogramm ‘Kids for the Ocean’ „hat zum Ziel, die Verschmutzung der Weltmeere langfristig zu reduzieren und eine nachhaltige Verhaltensänderung im Lebensstil und Konsumverhalten bei den Jugendlichen und deren Pädagogen, Erziehern und Eltern, herbeizuführen.“ Das Programm bietet unter anderem Vorträge in Unternehmen und Schulen, sowie die Unterstützung bei der Organisation von Beach Clean-ups sowie DIY-Workshops von Pflegeprodukten an. Laut der engagierten Umweltaktivistin sind „Schulkinder zwischen 6 und 16 Jahren erfahrungsgemäß die dankbarste Zielgruppe. Sie bringen Motivation und Enthusiasmus mit und wollen wirklich etwas verändern.“ Mäusbachers Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu „Ozeanbotschafter“ zu machen, damit sie in ihren Gemeinden und Communities Veränderungen anstoßen und bewirken können. Na, das lässt doch ein wenig hoffen. PS: Wer selbst als Katalysator agieren möchte, kann Beach Cleaner als Botschafter*in oder mit einer Spende unterstützen.

*Quelle:
www.journals.plos.org

Fotos: www.beachcleaner.de