follow us on

Überfischung

Wenn Neptuns Füllhorn versiegt

Fotos: Daniel Brinckmann

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschleunigte sich die Entwicklung der industriellen Fischerei exponentiell. Von knapp 13 Millionen Tonnen Fisch im Jahr 1950 haben die Fangmengen innerhalb eines halben Jahrhunderts auf etwa 80 Millionen Tonnen pro Jahr verfünffacht. Das ökologische Gefüge im Ozean ist längst aus den Fugen geraten: Weil der Effekt von Überfischung bestimmter Arten zeitlich versetzt und oft erst Jahrzehnte später eintritt, verändern sich die Positionen in der Nahrungskette, weil konkurrierende Arten die ökologische Nische der überfischten Art einnehmen.

Text: Daniel Brinckmann

Überfischung - Fischer-Netze
Fischernetze werden ringförmig ausgelegt, es gibt kein Entrinnen.

50 Kilometer vor Mosselbaai, Südafrika. 3 Uhr morgens. Meterhohe Brecher rollen über das halbe Deck des Trawlers, lassen das Schiff taumeln bis die Magengruben der zwei kreidebleichen Journalisten-Landratten kapitulieren. Nicht mal ein müdes Lächeln ringt es der Crew im Ölzeug ab, die unter Aufbietung all ihrer Kräfte versucht, das Ringwadennetz voller Sardinen an die Bordwand zu ziehen und dabei ständig vor der gefährlichen Brandung in Deckung geht. Vor dem Fangnetz kreisen Bronzehaie und auch Seelöwen sichern sich ihren Anteil an der Beute, ja, klettern unter den Flüchen der Fischer ins Netz, das endlich per Seilwinde eingebracht wird. Unter protestierendem Heulen werden sie „nur“ von Bord gejagt – die Keule mit Nagel an der Spitze bleibt an der Schwelle zur Brücke stehen. Unterdessen wird der Fang über Schläuche in den Laderaum gesaugt und über dem Eis ausgespuckt. Am Ende wird der Laderaum mit 60 Tonnen bis unter die Decke gefüllt sein – und 30 Tonnen zusammengequetschter Sardinen sinken in die Tiefe. Noch am Morgen werden die Fische über Pipelines direkt in die Fabrik gesaugt, automatisch filetiert und am Fließband von billigen Arbeitskräften in Dosen gepackt, die sich am Ende in haushohen Lagerhallen auftürmen, während vor den Toren Hektoliter von Fischblut auf Bordsteinhöhe ins Meer fließen. In den kommenden Wochen werden Anbieter von Wildlife-Abenteuern beim „Sardine Run“ – der größten Tiermigration der Welt – ihren Kunden irgendwie erklären, wieso die silbrigen Kaskaden echter Megaschwärme ausbleiben. Angesichts der landesweiten Fangquote jenseits einer Millionen Tonnen und der Tatsache, dass die Regierung sogar noch zusätzliche Mengen aus Mexiko und Mauretanien aufkauft, um den Kindern an staatlichen Schulen ihr Mittagessen zu sichern. In die Röhre schauen nicht nur Touristikbranche und natürliche Feinde, sondern auch die armen Familien, die bis vor zwanzig Jahren mit Handnetzen und Eimern wahre Teppiche von Sardinen am Strand abschöpfen und so ihre Familien ernähren konnten.

Beifang macht 80 Prozent des Fischzugs aus

Abgesehen von selektiven Entnahmen mit Harpune, Angel oder Handleine wissen Fischer erst, was sie erbeutet haben, sobald der Fang zappelnd und sterbend auf dem Schiff ankommt. Ganz gleich, ob Ringwaden-, Schlepp- und Treibnetze, oder mit vielen tausend Haken gespickte Langleinen zum Einsatz kommen – jede Fangmethode entfaltet individuelle und vernichtende Auswirkungen, die kaum vermeidbar sind. Ob nun die Lebensräume am Meeresboden zerstört werden – weite Bereiche der Nordsee werden dreimal pro Jahr durchpflügt – oder der Beifang 80 Prozent des Fischzugs ausmacht. Viele Meeresregionen stehen vor dem Kollaps. Denn Situationen, wie die oben geschilderte wiederholen sich täglich. Minütlich. Weltweit. Dabei galten die scheinbar unendlichen Fischbestände noch vor 70 Jahren als die Wunderwaffe gegen die stetig anwachsende Weltbevölkerung. Man müsse, so der damalige Grundtenor, den Fisch einfach nur herausfangen. Und so wird es rund um den Globus auch nach wie vor gehalten. Wer sehen möchte, welche Giganten einst die Meere bevölkerten, muss nur suchen nach den Schwarzweiß-Bildern aus dem frühen 20. Jahrhundert, als die erste Generation von Hochseeanglern wie Mitchell-Hedges und Hemingway sieben Meter lange Sägefische und Marline anlandeten, deren Gewicht manche Seilwinde nicht standhielt. Von solchen Altfischen, die jährlich für reichlich Nachwuchs sorgen, sind nicht viele übriggeblieben, weil sie einfach keine Chance haben, dem Menschen zu entkommen.

totel Haie
Haie landen häufig im Beifang.Foto: Lothar Boris Pilitz/Unsplash

Das ökologische Gefüge im Ozean ist aus den Fugen geraten

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschleunigte sich die Entwicklung der industriellen Fischerei exponentiell. Von knapp 13 Millionen Tonnen Fisch im Jahr 1950 haben die Fangmengen innerhalb eines halben Jahrhunderts auf etwa 80 Millionen Tonnen pro Jahr verfünffacht. Anderen Quellen zufolge liegen die Zahlen bereits seit Ende der 1980er-Jahre im Bereich jenseits von 100 Millionen Meeresfischen. Nach einer Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) befinden sich beinahe ein Drittel aller weltweit beobachteten Fisch-Bestände in einem bedenklichen Zustand zwischen zu langsamer Regeneration bis hin zu für immer verlorenen Populationen. In besonders überfischten Regionen wie dem Nordost- und Südost-Atlantik, sowie dem Ostpazifik sind die Bestände diverser Spezies um bis zu 66 Prozent überfischt. Von den verschiedenen Thunfisch-Arten waren laut Greenpeace Schweiz bereits 2009 nur noch zehn Prozent der ursprünglichen Bestände am Leben, während ausgerechnet der Blauwal als größtes Tier überhaupt mit 1,7 Prozent das bedeutungsschwangere und traurig stimmende Schlusslicht – vielleicht ist Grablicht passender – markiert.

Dorsche wie der Kabeljau, Heilbutt, diverse Hai-Arten und generell Hochseefische, die bei ihren Wanderungen zwischen nationalen Gewässern pendeln und im praktisch rechtsfreien Raum der offenen Ozeane umherschwimmen, verzeichnen Bestandseinbrüche zwischen 50 und 75 Prozent. Das ökologische Gefüge im Ozean ist längst aus den Fugen geraten: Weil der Effekt von Überfischung bestimmter Arten zeitlich versetzt und oft erst Jahrzehnte später eintritt, verändern sich die Positionen in der Nahrungskette, weil konkurrierende Arten die ökologische Nische der überfischten Art einnehmen. Im Zuge einer Berechnung des UN-Umweltprogramms UNEP wird die kommerzielle Fischerei spätestens 2050 weltweit unrentabel werden und zum Erliegen kommen. Um den drohenden Kollaps mitsamt unabsehbaren Folgen abzuwenden, die Massenhungersnöte, Völkerwanderungen und Krieg um marine Ressourcen wahrscheinlich machen, schlägt Greenpeace vor, 40 Prozent der Meere unter Schutz stellen. Ein hehres Ziel – nur leider völlig unrealistisch.

Um Schuldige zu benennen, muss niemand mit Fingern allein auf Fernost zeigen. Auch die von der EU-Fischereipolitik verordneten Fangquoten erinnern an einen Schwimmer, der den Gezeitenwechsel ignoriert und bei Ebbe einfach weiter aufs Meer hinausschwimmt. Obwohl die Fischbestände der europäischen Gewässer laut einer Studie der zuständigen Kommission um 88 Prozent überfischt sind, überschreiten die von den EU-Behörden festgelegten Quoten alljährlich die auf wissenschaftlichen Studien beruhenden Empfehlungen des Internationalen Rats für Meeresexploration (ICES)  um beinahe 50 Prozent. Somit ist die Überfischung ein klar formuliertes politisches Ziel. Und mehr: Fischer, ihre Genossenschaften und andere Lobbyisten fordern lautstark noch höhere Fangquoten oder ignorieren die Vorgaben, wo es nur geht. Die Situation ist ein soziales Dilemma. Denn oft genug sind miserable Bezahlung auf Provisionsbasis, soziale Notlagen oder bittere Armut der Grund, wieso ein Großteil der Fischerei-Zunft kollektiv an dem Ast sägt, auf dem sie sitzt. Anstelle nachhaltiger Fischerei, die Bestände schont und dem Berufsstand eine Zukunft ermöglicht, zählt meist nur das Hier und Jetzt. Der Fang des Tages.

Überfischung: Wenn mehr Fische gefangen werden als nachwachsen.

Das Meer benötigt dringend eine Ruhepause

Dabei könnte zumindest eine Linderung der dramatischen Lage relativ einfach sein. Manchmal benötigt Mutter Natur nur eine Ruhepause. Strenge Fangquoten in Kombination mit ernst zu nehmenden Kontrollen von Fischereiinspekteuren haben den atlantischen Blauflossen-Thunfisch im überlebenswichtigen Laichgebiet im Mittelmeer in letzter Minute vor dem biologischen Aussterben bewahrt und auch in der besonders gebeutelten Nordsee geben die Bestandsentwicklungen von Hering, Scholle, Seelachs und 13 weiteren Arten seit 2001 Anlass zur Hoffnung. Ein kleiner wenn auch gesetzlich erzwungener Lichtblick – nachdem Nachrichtenagenturen den Kollaps der Dorsch-Bestände in der Ostsee publik machten. Weltweit unterstreichen hunderte Marineparks den Nutzen von Hege und Pflege: Als biologisch vielfältige Hotspots bilden sie wahre Oasen des Lebens, von denen aus Fischlarven mit den Meeresströmungen in längst verloren geglaubte Regionen driften. Traditionelle Gesellschaften, die heute noch vereinzelt in Andamanen, Papua-Neuguinea, Melanesien und im indonesischen Raja Ampat existieren, haben bereits vor Jahrhunderten erkannt, dass die saisonale Schonung bestimmter Gebiete im Wechsel mit anderen für gesunde Fanggebiete sorgt und entsprechende Tabu-Regeln zum Missbrauch erlassen. Eine logische Vorgehensweise, die an die Bewirtschaftung von Ackern mit verschiedenen Nutzpflanzen und bewusst eingeplanten Brachflächen zum Erholen ausgelaugter Böden erinnert.

Die simple Problemlösung zu einer simplen Formel: Überfischung liegt dann vor, wenn dauerhaft mehr Fische gefangen werden als nachwachsen oder zuwandern können. Um das Problem zumindest entschärfen zu können – wenn es denn von offizieller Seite erwünscht ist – müssen die unterschiedlichen Aspekte identifiziert und als Ursachen einzeln bekämpft werden. In Zeiten, in denen der technische Fortschritt mit „Fischfinder“ und Echolot, GPS und Hochleistungsmotoren punktgenaue Fischerei in mehreren tausend Metern Tiefe ermöglichen, braucht es gesetzliche Daumenschrauben, die aber zu bloßen Lippenbekenntnissen verkommen, sofern sie nicht durch staatliche Ordnungshüter kontrolliert und bei Missachtung mit empfindlichen Strafen verteidigt werden. Das (leider regelmäßig ignorierte) Verbot von Treibnetzen im Mittelmeer ist ein einigermaßen funktionierendes Beispiel.

Sind die Netze zu feinmaschig, sodass sie Jungfische verschiedenster Arten dezimieren, gehören sie verboten. Erreichen die meisten Vertreter einer Art nicht mehr die Geschlechtsreife, gehört sie rigoros geschützt. Den indirekten, vom Menschen produzierten Druck auf die Fischbestände durch die Erwärmung der Weltmeere, Verschmutzung durch Öl, Mikroplastik, Dünger, Kohlenstoffdioxid und die Auswirkungen vom Abbau von Bodenschätzen, lassen sich kaum eindämmen. Ein ähnlich komplexes Thema, das geprägt ist vom Tauziehen zwischen Fischereilobby, Artenschützern und Politik wie kein anderes, ist das Thema Beifang. Wer im Nordsee-Urlaub einmal einen Blick in die Schleppnetze der Garnelenfischer geworfen hat, kennt den Anblick: Seesterne, Taschenkrebse, Grundeln und andere Kleinfische sind neben Unrat oft in unproportional größeren Mengen vertreten als die Hauptzutat zum Krabbenbrötchen. Speziell beim Fang auf Hochseefische wie die mit Schwermetallen belasteten Makrelen, Thun- und Schwertfische mit Ringwadennetzen werden zahllose Haie, Mantas, Schildkröten und Delfine ins Jenseits befördert, weil sie der Zielart der Fischerei entweder als Jäger auf der Spur sind oder einfach zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Das von Fischkonserven allseits bekannte Siegel „Delfin-sicher gefangen“ mag zwar die Meeressäuger schonen, ist aber dennoch kontraproduktiv. Anstelle von Ringwadennetzen kommen eben in den meisten Fällen Langleinen mit Haken zum Einsatz, an denen rund um die Welt ebenso mehr Haie und auch Schildkröten und Seevögel ihr Leben lassen müssen als die Zielart. Wobei: Im Hinblick auf die Nachfrage aus asiatischen Ländern werden die früher über Bord geworfenen Haie als minderwertiger „Billigfisch“ nicht selten ebenso gern genommen. Die mittlerweile bekannte und allgemein geächtete Praxis des „Finning“, bei der allein die abgeschnittenen Flossen angelandet werden, findet im Verborgenen nach wie vor statt. Über „sichere“ Dritthäfen in Afrika und Privatdocks etwa, oder sogar in Schutzgebieten wie rund um Galapagos und vor Südafrika im Schutz der Nacht mit ausgeschalteten Transpondern zur Ortung der Fangschiffe, die sich tagsüber legal außerhalb der Marineparks aufhalten. Transportschiffe übernehmen den Fang anschließend in internationalen Gewässern. 

Meeresbewohner werden als Abfall betrachtet

Beifang ist eine unfassbare Abwertung von Lebewesen zu reinem Abfall, eine Verschwendung, die viel mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verdient und wohl auch ein entsprechendes Echo erfahren würde. Je nach Methodik und Art beläuft sich die Menge der unerwünschten Fänge auf 80 Prozent des gesamten Fischzugs. Vage Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit zwischen acht und 40 Millionen Tonnen von Meeresbewohnern pro Jahr sinnlos ihr Leben lassen müssen. Vermutlich liegt die Dunkelziffer aber noch deutlich höher. Mangels Kontrollen und aufgrund fehlender internationaler Standards wird der Beifang einfach auf dem offenen Meer verklappt. Zumindest reagierte die Europäische Union auf diesen Missstand mit einem Gesetz, welches Fischer dazu verpflichtet, Beifänge zu dokumentieren und anzulanden.

Aber ohne effektiv funktionierende Fischereiaufsicht wird die Praxis selbstverständlich ignoriert – das betrifft erst recht Zufallsfänge von stark bedrohten oder sogar vom Aussterben bedrohten Meeresbewohnern. Zweifelhafter Ratgeber sind in dieser Hinsicht bereits erwähnte Umweltzeichen wie „delfinsicher gefangenen Thunfisch“. Während das Weblexikon Wikipedia attestiert, dass solche Siegel „versuchen, Verbraucher auf das Problem [der Überfischung] aufmerksam zu machen“, wittern Meeresschutzorganisationen reine Werbemaßnahmen, die Kaufentscheidungen beeinflussen sollen und sie zweifeln die Kriterien für die Zertifizierung angeblich nachhaltiger Fischereien offen an.

Fischfang Kapverden
Fischfang auf den Kapverdischen Inseln.

Wie lässt sich der Bedarf an Meeresfisch in einer wachsenden Weltbevölkerung decken?

Die alles entscheidende Frage lautet: Wie lässt sich nun der Bedarf an Meeresfisch in einer exponentiell wachsenden Weltbevölkerung decken? Rein aus der Sicht des Artenschutzes betrachtet, drängen sich groß angelegte Aquakulturen als Alternative zur Ausbeutung der Wildbestände förmlich auf. Solchen Fischfarmen entstammen etwa die Doraden, welche mittlerweile auch hierzulande in fast allen großen Supermarktketten zu günstigen Preisen angeboten werden. Ein genauerer Blick hinter die Kulissen offenbart aber ähnliche Schattenseiten wie in der Massentierhaltung an Land – einschließlich Meeresverschmutzung und bedenklichen Futterquellen. Die üblicherweise verwendeten Fischmehl-Pellets entstehen aus Beifang wie Seesternen, den ureigenen Raubfeinden wie Haien hergestellt, oder etwa aus Menhaden – einer westatlantischen Heringsart, die riesige Schwärme bildet und fast ausschließlich für die Produktion von Dünger, Fischöl und eben Fischmehl gefangen wird. Ebenso bedenklich sind die Thunfisch-Mastbetriebe entlang der Mittelmeerküsten, in denen die Tiere beim Erreichen der entsprechenden Größe und vorliegendem Auftrag vom Großhandel von Tauchern mit Sprengkopf-Harpunen geerntet und an Ort und Stelle im Mutterschiff auf Eis gelegt werden. Als Jungtiere werden diese Blauflossen-Thunfische aus dem ohnehin gebeutelten Gesamtbestand entnommen. Als „Lebendware“ tauchen sie nicht in den Statistiken angelandeter Fänge auf. 

Mehr und mehr kristallisiert sich als einzige Lösung heraus, dass Fisch zumindest in der Ersten und Zweiten Welt als Luxusgut neudefiniert und teurer werden muss. Wer ökologisch bewusst leben möchte, kommt kaum darum herum, viel seltener und vor allem selektiv im Hinblick auf Bestand, Fangmethode und -gebiet einzukaufen. Wenigen Konsumenten dürfte bewusst sein, dass vor allem die einfachen Küstenfischer in Drittweltländern hilflos mit leeren Netzen in der Hand und bitterem Blick auf die internationalen High Tech-Fangflotten am Horizont starren. Ein Missstand, der durchaus brisanten politischen Sprengstoff verkörpert – nicht nur in der Zukunft, wenn der Kampf um Ressourcen neue Dimensionen erreicht, sondern bereits heute. So wird die Piraterie vor der somalischen Küste in vielen Fällen verarmten Fischern zugeschrieben. Wer ohne Existenzgrundlage ist, greift zwangsläufig zu anderen Mitteln. Wer bei Netz und Leine bleibt, flüchtet sich eben in die illegale Fischerei. Und die Schattenwirtschaft auf den Ozeanen ist eine unbekannte Größe, die sich jeder Statistik entzieht.