10 Ozean-Fakten
Foto: Naja Bertold Jensen / unsplash

Plastikmüll vermeiden und zur Rettung der Ozeane beitragen

28. Juli 2023 – Plastik Overshoot Day

In 2023 fällt der Plastic Overshoot Day auf den 28. Juli – das ist der Zeitpunkt im Jahr, an dem die Menge an Plastikmüll weltweit unsere Fähigkeit übersteigt, sie zu bewältigen. Umwelterschmutzung durch Plastik beruht auf dem Ungleichgewicht zwischen den produzierten und verwendeten Plastikmengen und der Fähigkeit der Welt, diese Mengen zu entsorgen, wenn sie zu Abfall werden. So gelangen in diesem Jahr rund 68 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Umwelt – ein erheblicher Teil davon in die Ozeanen. Falsch entsorgter Plastikmüll stellt eine erhebliche Bedrohung für die globalen Ökosysteme und den Menschen dar.

 

Jährlich werden 350 Millionen Tonnen Kunststoff produziert – Tendenz steigend – von denen 50 % innerhalb eines Monats im Müll landen. Nur etwa 8 % dieses Kunststoffs werden recycelt, 25 % werden verbrannt und 56 % landen auf der Mülldeponie. Was übrig bleibt, geht in der Umwelt verloren, und so enden jedes Jahr zwischen 8 und 14 Millionen Tonnen Plastik im Meer. Wenn das so weitergeht, wird diese Zahl bis zum Jahr 2040 voraussichtlich auf 23 bis 37 Millionen Tonnen Plastik ansteigen, die jährlich ins Meer gelangen.

Aber Plastik verschwindet nie, es baut sich nicht ab. Stattdessen zerfällt es in winziges Mikroplastik oder Nanoplastik, das giftige Chemikalien enthält und überall zu finden ist: in der Luft, die wir atmen, im Wasser, das wir trinken, in den Lebensmitteln, die wir essen – es kann sogar in unser Blut gelangen. Man findet es auf den höchsten Bergen und auf dem Grund der tiefsten Meeresgräben. Es verbreitet sich in den Ozeanen, von den Küsten bis in die Hohe See, von der Oberfläche bis zum Meeresboden.

Es gibt eindeutig viel zu tun, um dieser katastrophalen Entwicklung wirkungsvoll zu begegnen, die Plastikschwemme nachhaltig einzudämmen und zu verhindern, dass es immer noch schlimmer wird.

Jeder kann hier den Anfang machen, jeder Einzelne von uns kann seinen Teil zur Lösung beitragen, denn es gibt viele ganz einfache Möglichkeiten, die Menge an Plastik im täglichen Leben zu reduzieren – man muss nur anfangen. 

Erste Schritte, die im Alltag leicht zu gehen sind, hat MBRC the ocean zusammengestellt:

14 Tipps zur Rettung des Ozeane

Wiederverwendbare Strohhalme

500 Millionen Plastik-Strohhalme werden allein in den USA jeden Tag benutzt – kauft wiederverwendbare Strohhalme (z. B. aus Silikon) oder biologisch abbaubare Strohhalme (z. B. aus Papier).

Wiederverwendbare Behälter für Proviant und Mittagessen 

Lebensmittel in wiederverwendbaren Behältern transportieren. Der durchschnittliche Amerikaner verbraucht 540 Ziplock-Einweg-Plastik-Tüten pro Jahr. Wer diese aus seinem Leben streicht, tut sich und der Umwelt etwas Gutes: Weniger Plastikmüll auf unseren Mülldeponien oder in den Ozeanen und mehr Geld im Portemonnaie!

Wiederverwendbare Alltagsutensilien

Kein Einweg-Plastikbesteck kaufen, sondern wiederverwendbares aus Bambus oder aus Kartoffel- bzw. Maisstärke, oder Silberbesteck von zu Hause mitnehmen.

Einkaufstaschen

Ein durchschnittlicher amerikanischer Haushalt verbraucht 1.500 Plastiktüten pro Jahr. Kauft keine neuen – verwendet sie wieder. Besser noch, man bringt die eigene Tasche mit und schont die Umwelt und den eigenen Geldbeutel.

Biologisch abbaubare Müllsäcke

Jeder amerikanische Bürger erzeugt pro Tag 2 kg Abfall. Das ist fast eine Tonne pro Jahr, die Unmengen von Plastikmüllsäcken füllt. Bio- und Restmüll gehören in biologisch abbaubare Säcke.

Zahnbürsten aus Bambus

Bye bye Plastik – hallo Bambus: Jedes Jahr landen Milliarden von Plastikzahnbürsten im Müll und jede einzelne, die davon im Meer endet, braucht bis zu 500 Jahre, bis sie abgebaut ist.

Richtig recyceln

91 % aller Kunststoffe werden nicht recycelt – sie landen auf unseren Mülldeponien oder in unseren Ozeanen. Wir können diese Zahl erheblich verringern, wenn wir unsere Plastikbehälter einfach in die Recycling-Tonne statt in den Müll werfen.

Eigene Flaschen benutzen

Versuche, deine eigene Flasche mitzubringen, wo und wann immer du kannst – Wiederverwendung ist wichtig, denn jedes Jahr landen bis zu 12 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen – den Löwenanteil davon machen Plastikflaschen aus, sie gehören zu den am häufigsten gefundenen Gegenständen bei Strandsäuberungen weltweit. Die Deckel landen häufig in den Mägen von Seevögeln.

Anders einkaufen

Beim Lebensmitteleinkauf gilt: Wer oft und in kleinen Mengen einkauft, bekommt und benutzt mehr Plastikverpackungen als diejenigen, die seltener, aber größere Mengen kaufen! Clevere Vorratshaltung bei Grundnahrungsmitteln und täglichen Haushaltswaren helfen, Verpackungsmüll deutlich zu reduzieren. Wiederverwendbare Behälter und Gläser zur Aufbewahrung verstärken den Effekt noch einmal deutlich.

Ploggen gehen

Ursprünglich in Schweden entstanden, ist der Fitnesstrend mittlerweile auch den Vereinigten Staaten angekommen. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Joggen und Müllsammeln auf der Laufstrecke. Let’s go Plogging – gemeinsam können wir etwas für das Ökosystem unserer Erde und künftige Generationen bewirken.

Mikroplastik vermeiden

Jede Art von Mikroplastik ist schädlich für Ozeane und Umwelt, deshalb ist es ratsam, plastikfreie Stoffe und Pflegemittel zu kaufen. Mikroplastik sind Plastikteile, die weniger als 5 mm lang sind. Sie sind unter anderem ein großes Problem, weil Fische, Schildkröten oder andere Meerestiere sie unwissentlich als Nahrung aufnehmen. Mikroplastik ist auch in Pflegemitteln zu finden, wird Mikroperlen genannt (winzige, Kunststoffkügelchen, die Reinigungsprodukten, Zahnpasta, Kosmetik und mehr zugesetzt werden). Außerdem gibt‘s Mikroplastik als Mikrofasern in Kleidung und Heimtextilien.

Druck auf Hersteller / Marken ausüben

Wer Produkte mit übermäßiger Verpackung vermeidet, übt über sein bewusstes Konsumverhalten Druck auf Hersteller bzw Marken aus. Sinkende Verkaufszahlen wegen umweltschädlicher Verpackung können Hersteller zum Umdenken und mehr Umweltbewusstsein bewegen.

Clean up

Selbst organisierte Cleanups mit Freunden können einen wertvollen Beitrag leisten. Besonders, wenn man am Meer lebt. MBRC und andere Organisationen rufen regelmäßig zu Cleanups auf oder kennen den nächsten Cleanup in deiner Nähe.

Speak up

Der einfachste Weg, als Einzelpersonen und Gemeinschaften etwas zu bewegen, besteht darin, mit gutem Beispiel voranzugehen und Freunde, Familien, Kollegen (ohne erhobenen Zeigefinger) zu ermutigen, ihren Lebensstil ebenfalls anzupassen. Man kann Fakten diskutieren, nützliche Informationen geben und praktische und einfache Lösungen zur Reduzierung von Plastikmüll anbieten – siehe oben.  

MBRC the ocean bietet auch einen kostenlosen Online-Kurs über Ocean Plastic an und führt Cleanups in Indonesien durch.