follow us on
PFC - Schluss mit giftig
Manny Morena / unsplash.com

PFC-freie Outdoor-Bekleidung

Schluss mit giftig

Kaum etwas hat das Image der textilen Outdoor-Welt so sehr beschädigt wie die drei Buchstaben PFC. Denn die Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien ist aus Umweltgesichtspunkten besonders problematisch. Zu blöd nur, dass PFC für Outdoor-Anwendungen besonders geeignet sind. Wasser-, fett- und schmutzabweisend – kaum eine atmungsaktive Membran kommt ohne PFC aus. Doch die Nebenwirkungen sind massiv: PFC sind Kunststoffe auf Basis der Petrochemie. Sie gelangen hauptsächlich während ihrer Herstellung in die Umwelt. Aber vor allem bei der Entsorgung der Kleidungsstücke können sie freigesetzt werden. PFC können Krebs auslösen, das Erbgut schädigen und das Immunsystem schwächen. Indirekt, über den langen Umweg der Nahrungskette, können PFC auch in den menschlichen Körper gelangen: Zuerst landen sie im Waschwasser, passieren die Kläranlage und irgendwann schweben sie im Meerwasser, werden von Fischen aufgenommen und landen später so auf unserem Teller.

Die Textilindustrie importiert allein in die EU 100 Millionen Outdoor-Jacken pro Jahr und damit tonnenweise PFC. Klar, dass sie damit Umweltschützer alarmieren würde – so haben Greenpeace, Ökotest und Stiftung Warentest schon vor Jahren auf die weitreichenden Problem aufmerksam gemacht und Kampagnen gestartet, die zum Umdenken in Teilen der Textilindustrie geführt haben. Vaude, Jack Wolfskin oder Salewa – einige Hersteller produzieren ganz oder weitgehend PFC-frei, andere sind auf einem guten Weg. Und sogar Marktriesen wie der US-Hersteller Gore, bekannt für die wasserdichte und atmungsaktive Membran Gore-Tex, will noch in 2023 auf PFC verzichten.  

Umdenken in der Textilindustrie – es gibt heute ausreichend PFC-freie Angebote

Verbraucher sollten beim Einkauf von Outdoor-Textilien nach PFC-freien Produkten fragen – es gibt ausreichend Angebot. Darüberhinaus haben die wichtigsten Outdoor-Hersteller mittlerweile eine Nachhaltigkeitswende eingeläutet. Und so macht es Sinn auch auf die verschiedenen Siegel zu achten, die als Ausweis dieser Wende gelten. Hier die wichtigsten:

Oeko-Tex –> ist der am weitesten verbreitete Standard. Er kann auf alle Textilien angewendet werden und dient vor allem dem Verbraucherschutz: fokussiert daher in erster Linie auf Schadstoffrückstände im Endprodukt –> oeko-tex

Oeko-Tex „Made in Green“ –> bezieht auch die nachhaltige Produktion mit ein. Zudem bietet es die Möglichkeit, über eine eindeutige Produkt-ID bzw. einen QR-Code Produkte transparent zurückzuverfolgen –> oeko-tex made in green

Fair Wear Foundation –> setzt sich für die Verbesserung der sozialen Bedingungen in der Textilindustrie ein –> fair wear foundation 

Bluesign –> ist mit über 500 Systempartnern das wohl wichtigste Siegel im Outdoor-Markt. Es berücksichtigt die gesamte Herstellungskette und beinhaltet sämtliche Fasern von Natur- über Synthetik bis zu Recycling-Ware –> bluesign

Global Organic Textile Standard (GOTS) –> setzt mindestens 70 % Naturfasern aus kontolliert biologischem Anbau voraus. Bis zu 30% Recyclingfasern dürfen beigemischt werden. Das Siegel berücksichtigt zudem soziale Mindestkriterien –> gots

Fairtrade-Textilstandard –> kennt man aus dem Supermarkt, von Lebensmitteln und vor allem von Kaffee. Als Textilstandard ist das Siegel noch relativ jung. Es umfasst die gesamte Herstellungskette und schließt auch soziale Aspekte mit ein –> fairtrade

IVN Best –> ist wohl das strengste Siegel am Markt. Es reguliert die gesamte Herstellungskette für Naturfasern vom biologischen Anbau bis zum Endprodukt. Synthetikfasern sind ausgeschlossen. Daher hat das Siegel auch nur wenige Mitglieder –> ivnbest