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See-Elefanten
Foto: Rick Brown / Pixabay

See-Elefanten

Schwergewichts-Weltmeister

An Land träge Fleischberge, im Wasser Weltrekordler? Lange standen Meeresbiologen vor einem Rätsel: See-Elefanten liegen tonnenschwer an Land, werden fast vom eigenen Gewicht erdrückt. Die Bewegung ihres Körpers ist so beschwerlich, dass die bis zu sechs Meter langen Bullen manchmal selbst bei Revierkämpfen auf der Stelle einschlafen. Wie konnte solch eine Spezies ein Erfolgsmodell der Evolution sein? Nun, Messungen haben ergeben, dass See-Elefanten Meisterschwimmer sind, die bis zu 2300 Meter tief tauchen – tiefer als die meisten anderen Säugetiere. Nur der Pottwal schafft es tiefer. Damit ihnen bei ihren zweistündigen Tauchgängen nicht die Lunge platzt, stoßen sie zunächst alle Atemluft aus. Dann kommen sie mit dem Sauerstoff aus, den ihr Blut transportiert. See-Elefanten verfügen über die doppelte Blutmenge der meisten vergleichbaren Säugetiere. In der Tiefe fahren sie ihre Herzfrequenz von 90 auf 4 Schläge pro Minute herunter. Das hält sie allerdings nicht von der Jagd auf Nahrung ab – 50 Kilo braucht ein Bulle pro Tag: Tintenfische, Kraken, Haie, Krabben und Aale stehen dabei auf seinem Speisezettel. Neun Monate im Jahr sind die Tiere auf Nahrungssuche und legen dabei bis zu 32000 Kilometer zurück, weit mehr als Wale und Meeresschildkröten. Nur zur Paarung hieven sie sich aus dem Meer und quälen ihre bis zu fünf Tonnen schweren Körper über Felsen und Strand. Drei Monate liegen sie hier scheinbar träge und faul herum, kämpfen gelegentlich gegen geschlechtsreife Artgenossen. Beeindrucken hier aber auch: Ein einziger Bulle zeugt in dieser Zeit bis zu 100 Nachkommen.  

See-Elefanten
Eduardo Ruiz / Pixabay